Sie möchten Ihr Geld nachhaltig anlegen? Wir erklären, wo Sie Informationen erhalten und wozu Finanzdienstleister verpflichtet sind.
Für Finanzprodukte, bei denen die Aspekte Umwelt (E), Soziales (S) und gute Unternehmensführung (G) eine Rolle spielen, gelten für Fondsgesellschaften, Banken, Wertpapierunternehmen, Versicherungen und andere Finanzdienstleister bestimmte Informationspflichten. Vor Vertragsabschluss müssen Sie darüber informiert werden, wie Nachhaltigkeitsrisiken vom Unternehmen berücksichtigt werden, welche Auswirkungen
Nachhaltigkeitsfaktoren auf die Rendite haben und wie die Nachhaltigkeitsziele erreicht werden sollen. In regelmäßigen Berichten sind Erläuterungen zu den Nachhaltigkeitsmerkmalen der Finanzprodukte bereitzustellen. Erklärt werden müssen vor allem die Nachhaltigkeitsaspekte in der Anlagestrategie des Unternehmens und die Methoden zur Bewertung der Nachhaltigkeitsauswirkungen.
Hell- oder Dunkelgrün?
Hellgrüne Finanzprodukte
berücksichtigen ökologische oder soziale Merkmale, haben aber nicht zwingend einen ausschließlichen Fokus auf Nachhaltigkeit. Die Bandbreite der verfügbaren hellgrünen Finanzprodukte ist sehr groß und extrem unterschiedlich.
Dunkelgrüne Finanzprodukte
hingegen leisten einen positiven Beitrag zur Erreichung eines ökologischen oder sozialen Zieles. Durch die getätigten Investitionen darf die Erreichung der anderen Nachhaltigkeitsziele nicht erheblich beeinträchtigt werden.
Voraussetzung beider Kategorien ist es, dass die Unternehmen, in die investiert wird, Verfahrensweisen einer guten Unternehmensführung anwenden.
Bei der Bezeichnung als hell- oder dunkelgrünes Finanzprodukt handelt es sich nicht um ein Gütesiegel, sondern um eine Transparenzmaßnahme. Anleger sind damit in der Lage unterschiedliche Finanzprodukte zu vergleichen und wissen, welche Nachhaltigkeitsmaßnahmen konkret ergriffen werden.
Nachhaltigkeitsziele/- faktoren: Umwelt („E“): Klimaschutz, Anpassung an Klimawandel,
Schutz von Wasserressourcen,
Kreislaufwirtschaft, Verminderung der Umweltverschmutzung, Biodiversität. Soziales („S“): Bekämpfung von Ungleichheiten, sozialer Zusammenhalt, soziale Integration, … Governance/Gute Unternehmensführung („G“): solide Managementstrukturen, Beziehungen zu den Arbeitnehmern, Vergütung von Mitarbeitern, …
Wo finde ich die relevanten Informationen?
Diese sind auf den Webseiten der Finanzmarktteilnehmer sowie in Jahresberichten, Kundeninformationsdokumenten, Kapitalmarktprospekten, Fondsbestimmungen usw. nachzulesen. Bei einer Anlageberatung muss Ihr Finanzdienstleister sicherstellen,
dass das empfohlene Produkt unter anderem Ihren Anlagezielen, Ihrer Risikobereitschaft und Ihren Nachhaltigkeitspräferenzen entspricht. Die zur Verfügung gestellten Informationen müssen redlich, eindeutig und nicht irreführend sein.
Umweltzeichen für nachhaltige Finanzprodukte
In Österreich gibt es ein freiwilliges Label zur Zertifizierung von nachhaltigen Finanzprodukten. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat im Auftrag des Umweltministeriums (BMK) gemeinsam mit Expert:innen Richtlinien für die Vergabe des
Umweltzeichens für nachhaltige Investments erarbeitet. Welche Finanzprodukte das Umweltzeichen tragen, erfahren Sie auf der Website des Umweltzeichens bzw. bei Ihrem Finanzdienstleister!
Nachhaltigkeitsrisiko:
das Eintreten eines Ereignisses in den Bereichen Umwelt, Soziales oder Unternehmensführung, welches tatsächlich oder potenziell wesentliche negative Auswirkungen auf den Wert der Investition haben könnte.
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