Mündelsicher anlegen

Mündelsicherheit – was bedeutet das eigentlich? Gibt es Anlagemöglichkeiten, bei denen Verluste unwahrscheinlich sind? Hier finden Sie Antworten auf diese Fragen!

Ein Mündel ist eine Person, die sich um ihre Angelegenheiten nicht ohne die Gefahr, sich selbst zu schaden, kümmern kann. Kinder, aber auch Erwachsene, die unter einer psychischen oder anderen Beeinträchtigung leiden, sind davon betroffen. Ihr Geld wird von einem Vormund oder Erwachsenenvertreter verwaltet. Dieser ist verpflichtet, das Geld mündelsicher anzulegen – also in besonders risikoarme Vermögensanlagen, bei denen Wertverluste eher unwahrscheinlich sind.

Mündelsichere Anlagen werden auch von Anlegern genutzt, die ein sehr geringes Risiko eingehen möchten. Welche Möglichkeiten stehen zur Verfügung?

Möglichkeiten mit Mündelsicherheit

• Als mündelsicher gelten Spareinlagen*, Bankguthaben*, österreichische Staatsanleihen oder Schuldverschreibungen, die vom Bund garantiert werden, und inländische Liegenschaften.
• Lebensversicherungen können zur mündelsicheren Veranlagung geeignet sein, wenn sie den Grundsätzen einer sicheren und wirtschaftlichen Vermögensverwaltung entsprechen. Die Entscheidung, ob diese Voraussetzung vorhanden ist, trifft das zuständige Pflegschaftsgericht.
• Mündelsichere Investmentfonds: sowohl Investmentfonds als auch Immobilienfonds können zur Anlage von Mündelgeld geeignet sein, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Bei einem mündelsicheren Investmentfonds dürfen nur besonders sichere Veranlagungen wie österreichische Staatsanleihen ausgewählt werden. Insbesondere dürfen sie nicht in Aktien, spekulative Instrumente oder in andere nicht mündelsichere Investmentfonds veranlagen. Die Fonds haben in den Veranlagungsbestimmungen festzulegen, worin konkret veranlagt wird. Die Einhaltung der Veranlagungsbestimmungen wird jährlich durch einen Wirtschafsprüfer überprüft. Mündelsicher bedeutet aber nicht, dass die Veranlagung völlig risikolos ist und marktbedingte Schwankungen ausgeschlossen sind.

Das zuständige Pflegschaftsgericht oder ein anderes Gericht kann auch andere Formen der Veranlagung als mündelsicher anerkennen.

Auch mündelsichere Veranlagungen tragen ein gewisses Risiko und unterliegen marktbedingten Schwankungen!

Investmentfonds:

Geld von vielen Anlegern wird gesammelt und auf den Finanzmärkten veranlagt.

Staatsanleihen:

Sie leihen dem Staat Geld und bekommen dafür Zinsen.

*Einlagensicherung:

pro Person und pro Kreditinstitut sind bis zu 100.000,— Euro gesichert.